Bergische Numismatische Gesellschaft e.V.
 

Historie des Vereins



Zur Veranstaltung am 12.03.2017 empfang der Vorsitzende Hr. Günter Unshelm die Glückwünsche der anwesenden Mitglieder und Gäste zu seinem 50jährigen Jubiläum als Vorsitzender der Bergische Numismatische Gesellschaft e.V. (bis 1995 "Bergische Münzfreunde e.V."). Zur Veranstaltung am 11.06.2017 wurde Ihm von den Mitgliedern eine vergoldete Silbermedaille im Gewicht eines Kölner Pfundes überreicht. 

 

Der völlig überraschte Hr. Günter Unshelm während der Übergabe. Links von Ihm: Fr. Ruth Müller, Rechts: Hr. Heinz Müller












Chronik | Bergische Numismatische Gesellschaft e. V. Vormals Bergische Münzfreunde e. V.

Es war im Herbst 1957, als Helmut Steinhausen Münzsammler aus Solingen, aus Remscheid und umliegenden Orten nach Solingen-Unterburg in das Restaurant Fritz Striepen einlud. Anfang 1958 hatte man beschlossen, Mitglied im Dachverband der „Rheinischen Münzfreunde“ zu werden. Im Numismatischen Nachrichtenblatt von März 1958 wurde der Verein als „Bergische Münzfreunde“ unter dem Vorsitz von Helmut Steinhausen erstmals aufgeführt. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur 6 Ortsvereine: Aachener, Düsseldorfer, Kölner, Krefelder- und Wuppertaler Münzfreunde. Die Mitgliederzahl vergrößerte sich ständig. Auch der Unterzeichner ist seit 1958 Mitglied und somit ältestes Mitglied der „Bergischen Münzfreunde“. Bis zum Jahre 1967 traf man sich jeden 3. Sonntag im genannten Restaurant. In der Sitzung am 15. Januar 1967 wurde der Unterzeichner zum neuen Vorsitzenden gewählt, da Helmut Steinhausen das Amt zur Verfügung stellte; er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der neue Vorsitzende nahm Kontakte zum Schlossbauverein und dessen Vorsitzenden Prof. Dr. Paul Luchtenberg, Kultusminister a. D. und zum Museumsleiter Dr. Roselt auf mit dem Ergebnis, dass die monatlichen Zusammenkünfte ab 16. April 1967 auf Schloss Burg (im Bergfried) stattfanden.

Die historische Stätte bildete einen würdigen Rahmen für die Numismatik und führte zu zahlreichen Aktivitäten. So wurden z. B. seit 1967 vierteljährlich numismatische Kolloquien mit zahlreichen DiaVorträgen durchgeführt. Die kooperative Mitgliedschaft zum Schlossbauverein e. V. führte zu einer fachgerechten Bereicherung und Betreuung der im Museumsbesitz befindlichen Münzsammlung. So konnte mit finanzieller Unterstützung (Spende von DM 700 für die Sammlung) und monatelanger ehrenamtlicher Tätigkeit durch den Verein im Jahre 1969 das Münzkabinett im Rahmen der 75-JahrFeier des Bergischen Museums eröffnet werden. Die mit viel Mühe aufgebaute Münzsammlung wurde am 14.5.1970 gestohlen, zu 95 % bereits im selben Jahr durch die Kriminalpolizei Frankfurt a. M. aber wiederbeschafft. Am 17.4.1972 wurde der Unterzeichnende als sachverständiger Zeuge im Strafprozess beim Landgericht Frankfurt a. M. geladen. Nicht zuletzt durch die Initiative der „Bergische Münzfreunde“ und die Präsentation der Münzsammlung veranlasste Herrn Dr. Karl Schneider, Wirtschaftsprüfer in Düsseldorf, seine wertvolle Sammlung von Münzen der Herzogtümer Jülich und Berg im Jahre 1971 dem Museum zu schenken. Am 26.4.1971 berichteten verschiedene Zeitungen über die Wiedereröffnung des Münzkabinettes und die Stiftung von Dr. Schneider. Die enge Verbindung zu Schloss Burg und dem Schlossbauverein bestand weiterhin.

1970 wurde es aus organisatorischen Gründen notwendig, die monatlichen Zusammenkünfte nach Solingen in die Stadt-Sparkasse zu verlegen. Diese dienten ausschließlich dem Münzentausch sowie dem An- und Verkauf von Münzen, Medaillen, Geldscheinen und Literatur. Die vierteljährlichen Kolloquien auf Schloss Burg wurden weiter beibehalten und waren somit auch eine Bereicherung für den Schlossbauverein. So wurde z. B. in der Sitzung des Vorstandes des Schlossbauvereins im August 1977 die Bildung eines Münz-Ausschusses beschlossen. Diesem Gremium (vier Personen) gehörte auch der Vorsitzende der „Bergischen Münzfreunde“ als sachkundiges Mitglied an.

Im Jahre 1977 fanden diverse Kontaktgespräche mit dem Verein Solinger Münzfreunde e. V. statt. Dieser Verein wurde 1971 im Vereinsregister eingetragen, 1. Vorsitzender war Wilhelm Schrick, Solingen. Im März 1978 kam es zum Zusammenschluss der beiden Vereine und nach Satzungsänderung zur Eintragung der Namensänderung in Bergische Münzfreunde e. V.am 29. Mai 1979 ins Vereinsregister.

Dem Vorstand gehörten die folgenden Personen an:

- Vorsitzender Günter Unshelm, Solingen

- stellvertretender Vorsitzender Gerhard Behringer, Solingen

Seit ihrem Zusammenschluss mit den Solinger Münzfreunden e. V. traf man sich regelmäßig jeden 2. Sonntag zu Tauschtreffen im großen Saal der Gaststätte im Hauptbahnhof Solingen.

Im Mai 1979 waren die „Bergischen Münzfreunde e. V.“ Ausrichter des Frühjahrstreffens der Rheinischen Münzfreunde. In der Festhalle Solingen-Ohligs trafen sich zahlreiche Sammler und Händler aus Deutschland und einigen angrenzenden Ländern zu Tausch und Handel von Münzen, Medaillen und Banknoten. Begleitet wurde dieses Treffen durch eine Ausstellung Solinger Münzen, Geldscheine und Münzwaagen. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Prägung eines „Dürpelgroschens“ selbst durchzuführen. Diese Aktion, die anschließend auch auf dem „Dürpelfest“ fortgesetzt wurde, und unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Schlösser stand, brachte einen Reinerlös von mehreren tausend DM. Dieser wurde der Aktion „Ein Platz an der Sonne“, deren Ausrichter im Jahre 1979 die Stadt Solingen war, zur Verfügung gestellt.

Im Oktober 1979 waren die Bergischen Münzfreunde Organisator der Herbstfahrt der Rheinischen Münzfreunde durch das schöne Bergische Land. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, drei Schlösser – Schloss Burg, Schloss Gimborn, Schloss Homburg – zu besuchen und unter anderem ihre numismatischen Schätze zu besichtigen.

1983 waren Mitglieder des Vereins an dem Entwurf einer Erinnerungs-Medaille an das Bundesleistungssingen im Haus Kirschheide, Solingen, der Zentralstelle des deutschsprachigen Chorgesanges in der Welt beteiligt. Diese Einrichtung ging auf die Initiative von Bundespräsident Walter Scheel zurück. Im Herbst 1989 fanden auf Bitten von Museumsleiter Dr. Dirk Soechting Verhandlungen wegen einer Verlegung unserer inzwischen in der Kemenate abgehaltenen Vorträge in den Raum „Klassentreff“ statt. Dieser wurde aber nur kurze Zeit benutzt um anschließend bis 2016 wieder in die Kemenate zurück zu kehren. Nach der „Wende“ 1990 wurden Kontakte zu den Spremberger Münzfreunden aufgenommen, die im gleichen Jahr zu einem Besuch in Spremberg, Kreis Cottbus, und zu einem Gegenbesuch auf Schloss Burg führten. Im Rahmen der Rheinischen Münztage 1992 kam es zu einem Empfang mit Vortrag in der Kemenate von Schloss Burg . Am 12.8.1993 wurde dem Unterzeichner die Goldene Ehrennadel der Rheinischen Münzfreunde verliehen. Diese Verleihung erging im Februar 1994 auch an die langjährigen Mitglieder Walter Klein und Josef Schönen aus Remscheid. Die seit Jahren von zahlreichen Mitgliedern anderer rheinischer Ortsvereine und deren Vorsitzenden besuchten Kolloquien auf Schloss Burg und deren Attraktivität fanden weiterhin starke und überregionale Beachtung.

In der Mitgliederversammlung am 6.9.1995 wurde beschlossen, mit den Nachbarvereinen Düsseldorf, Hilden und Wuppertal Verhandlungen mit dem Ziel aufzunehmen, unter der Federführung der „Bergischen Münzfreunde“ eine rein numismatische Gesellschaft mit dem Namen „Bergische Numismatische Gesellschaft e.V.“ zu begründen. Dies geschah in der Sitzung am 20.1.1996.

Es wurden gewählt:

Vorsitzender: Günter Unshelm

Stellvertretende Vorsitzende: Walter Trapp, Düsseldorf (Düsseldorfer Münzfreunde) und

Friedhelm Quel, Wuppertal (Wuppertaler Münzfreunde)

Schriftführer: Horst Brüggemann, Erkrath (Hildener Münzfreunde).

Die vierteljährlichen Veranstaltungen fanden traditionell am 2. Sonntag im März, Juni, September und Dezember in der Kemenate von Schloss Burg statt. Am 3.6.2007 wurde der Unterzeichner für seine Vierzigjährige Vorstandstätigkeit geehrt. Herr Dr. Helmut Schubert, Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft gratulierte in seiner Festrede am 2.3.2008 auf Schloss Burg zum 50jährigen Bestehen des Vereins. Anschließend traf man sich im Restaurant Striepen in Solingen-Unterburg, das von 1957-1967 unser Vereinslokal war. Am 6.3.2012 erhielt unser stellvertretender Vorsitzender Dr. Bernd Sprenger, Mitglied seit 1985, die Goldene Ehrennadel der „Rheinischen Münzfreunde“ durch deren Vorsitzenden Dr. Karlheinz Keller, Bergisch-Gladbach, verliehen.

Eine Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Bernhard Overbeck, München, beschloss im Jahre 2012, dem Unterzeichnenden den Eligius-Preis 2012 der Deutschen Numismatischen Gesellschaft zu verleihen.

In der Urkunde ist zu lesen:


Eligiuspreis 2012

Die Deutsche Numismatische Gesellschaft

Verleiht den Preis an

Herrn Günter Unshelm

Für seine 45-jährige Tätigkeit als Vorsitzender der Bergischen Numismatischen Gesellschaft und seine Arbeit „Die Bergischen und Märkischen Goldwaagen 1749-1850“

Der Präsident

Berlin, den 5. Oktober 2012


Die von Peter-Götz Güttler, Leipzig, geschaffene Eligius-Medaille wurde anlässlich des 21. Deutschen Numismatikertages am 5. Oktober 2012 in einer Feierstunde im Gobelinsaal des Bode-Museums, Berlin, vom Präsidenten Nicol Worbs überreicht. Die Laudatio hielt Dr. Bern Sprenger, Langenfeld, und wurde in der Novemberausgabe 2012 des NNB veröffentlicht. In der Veranstaltung am 11.6.2017 wurde zur Überraschung des Unterzeichnende für seine 50jährige Vorsitzenden-Tätigkeit mit einer besonderen Medaille zu diesem Anlass geehrt. An der Gestaltung waren federführend Heinz Willi Müller sowie seine Frau Ruth und Jörg Unshelm beteiligt. Herr Müller, Dr. Sprenger und auch Herr Dr. Rothkopf fanden anerkennende Worte zu diesem Ereignis. Letzterer hatte sogar eigens einen Linolschnitt zum „50.“ gefertigt, der Joachim Murat in Benrath zunächst als Herzog und später als Großherzog zeigt. Der Unterzeichner bedankte sich bei allen Beteiligten.

Die Vorträge der „Bergische Numismatische Gesellschaft“ finden, wie bisher, auf Schloss Burg statt; seit 2016 in der aufwendig restaurierten „Alten Schule“ mit einem optimalen Vortragsraum und modernsten Einrichtungen. Besucher nehmen gerne das Angebot zur anschließenden Burgbesichtigung an. Eine Auflistung der Vortragsthemen seit 1967 ist hier zu finden.